Erntedankgottesdienst Oktober 2025

Sie alle warten auf dich,
dass du ihnen Speise gibst zur rechten Zeit.
Gibst du ihnen, so sammeln sie ein,
tust du deine Hand auf, so werden sie satt von Gutem.

Psalm 104,27-28

Das war ein schöner und gefüllter Erntedankgottesdienst. Mit ihren Tänzen mitten im Kirchenraum hat die Trachtengruppe Madiswil unter der Leitung von Annemarie Rentsch der diesjährigen Feier eine ganz besondere Note gegeben. Dabei hat Gian Hofer auf der Orgel die Tänze gekonnt begleitet. Verschiedene Geschichten, Bibeltexte und Beiträge thematisierten, dass Dankbarkeit die Perspektive verändert, bereit macht zum Teilen und so Gott ins Spiel bringt.

Gedanken zum Erntedanksonntag

Ein strahlender Herbstsonntag, manchmal im Mittelland auch etwas nebelverhangen und nicht so leuchtend in den Herbstfarben, aber doch ein Sonntag, der uns daran erinnert, was uns das Jahr durch alles geschenkt wurde, was reifen durfte im Garten, auf dem Feld und nicht zuletzt auch in unserem ganz persönlichen Leben. Wo wir innerlich wachsen durften, welche Probleme wir ablegen konnten, zurücklegen in Gottes offene Hände. Ja, für so viel Gutes dürfen wir dankbar sein.

Buchstabieren wir das Wort D.A.N.K.

D, wie Dinge. D steht für die viele Sachen, die wir in unserem Leben haben, sei es, dass wir sie geerntet oder gekauft haben, sie geschenkt bekamen oder sogar selber hergestellt haben, über all diesen Sachen, die ganz viel Platz in unserem Leben einnehmen, lässt sich leicht vergessen, dass dies alles nicht selbstverständlich ist. Es ist ja nicht unser eigener Verdienst, dass wir hier in der westlichen Welt geboren wurden.
Wir wissen, dass es für einen grossen Teil der Weltbevölkerung alles andere als selbstverständlich ist, auch nur einen kleinsten Teil für sie lebensnotwendige Sachen in ihrem täglichen Leben zu haben, wo es jeden Tag nur darum geht, gerade genug für die täglich Mahlzeit für die Familie, die Kinder zusammen zu bringen.
Das führt uns klar vor Augen, wie dankbar wir für all den Segen sein könnten, den wir immer wieder empfangen dürfen.
Diese Dankbarkeit sollte uns auch offen machen für die andern, für die Mitmenschen in unserer Umgebung, in der Nachbarschaft, in der Gemeinde, aber auch in der weiten Welt, einfach für jene, denen es nicht so gut geht wie uns.
Es sollte das Verständnis und die Freude in uns wecken, unseren Segen mit andern teilen zu wollen.

A, wie Alles, All, Schöpfung. Ja, wir danken Gott für die Fülle dieses Herbstes, für Farben, Düfte und die reiche Ernte, für die Schönheit der ganzen Schöpfung, die in jeder Jahreszeit  Gottes Liebe zu uns Menschen widerspiegelt. Für die Vielfalt von allem was er geschaffen hat, für all die Pflanzen und Tieren und uns Menschen.
Im Wissen darum, dass wir oft gedankenlos mit dem, was Gott uns anvertraut hat umgehen, zu wenig Sorge tragen zu seiner Schöpfung und andere dann unter den Folgen leiden müssen, bitten wir Gott um Vergebung und dass er uns zu Menschen macht, die fähig sind, verantwortlich mit seiner Schöpfung  umzugehen.

N steht für Nähe, Beziehungen. Beziehung zwischen einzelnen Menschen, sei das in der Familie, zwischen Freunden, Nachbarn oder auch hier, in der Gemeinde, aber auch zwischen Fremden. Wieviel kann doch ein Lächeln, ein paar freundliche Worte oder etwas Zeit für jemanden, den ich z.B. auf dem Spaziergang oder im Zug antreffe bewirken? Und damit kommen wir auf die Beziehung zwischen uns und Gott, eine Beziehung , die sich vertieft, wenn uns unsere Nächsten nicht einfach gleichgültig  sind.  Beziehungen sind für uns alle lebensnotwendig. Menschen, die uns nahestehen, tun uns gut. Ein harmonisches miteinander Unterwegssein gibt uns Lebensqualität. Gottes Nähe tröstet uns und gibt uns Halt. Und damit kommen wir zum letzten Buchstaben.

K, wie Kinder. Kinder sind unsere Zukunft, egal ob das unsere eigenen, unsere Enkel oder fremde Kinder sind. Es ist wichtig, dass wir ihnen ein gesundes Vorbild sind, ihnen liebevolle begegnen und ihnen ein gesundes Verhalten für Verantwortung, Zuverlässigkeit und Konfliktfähigkeit vorleben. Es ist wichtig, dass sie von uns lernen, dass sowohl der Verstand, als auch Gefühle für ihre  persönliche Entwicklung wichtig sind. Wenn Kinder all das von uns lernen können, tragen wir ein  wenig zu einer besseren Zukunft bei. (von Verena Alther)

Fragen am Erntedank

Was habe ich
zurückliegend
gepflanzt an
Liebe, Achtung
und Respekt?

Was ist auf 
meinem Feld
gereift an
Hoffnung, Mut
und Zuversicht?

Was hat mir
das Jahr
gebracht an
Freude, Glück
und Segen?

Was konnte
ich im Herzen
ernten an
Gelingen, Güte
und Erfüllung?

Gebet

Ich schaue
in aller Regel
auf das,
was mir fehlt,
was ich vermisse,
was mir schwerfällt,
was ich ungern tue,
was ich suche,
was ich brauche,
was ich mir wünsche,
was ich gerne hätte –
und empfinde schmerzlich
den Mangel meines Lebens.

Guter Gott, lass mich
meinen Blick und
meine Perspektive
verändern
und darauf schauen,
was ich habe,
was ich schätze,
was mir Spass macht,
was mir geschenkt wurde –
was mich bereichert
und darin meinen Reichtum
und mein Glück
froh machend erkennen.