Ein Bericht von Hans Mathys

Die Kirchgemeindeversammlung Lotzwil wählte Andreas Meier anstelle von Anton Graber und Jeannette Tschanz anstelle von Franziska Güller neu in den Kirchgemeinderat. Einstimmig genehmigt wurde das Budget 2023, das bei einem Aufwand von 548‘600 Franken ein Defizit von 32‘900 Franken vorsieht.

 

 

Zur Versammlung der Kirchgemeinde Lotzwil konnte Ratspräsident Hans Rudolf Zöllig 15 von 1593 Stimmberechtigten im Kirchenzelt begrüssen. Er stellte – nach einfühlsamen Worten von Pfarrer Matthias Baumann zum Thema Frieden – Nadine Schrag als neue stellvertretende Sigristin vor. Geplant ist, dass sie im Frühjahr 2023 in ihr Eigenheim in Lotzwil ziehen und dann Mitglied der Kirchgemeinde Lotzwil sein wird. Um Personelles ging es auch bei den beiden Ersatzwahlen im Kirchgemeinderat. Diesen Rat muss Anton Graber verlassen, weil seine Ehefrau, Bettina Graber, die Stelle als Sigristin angetreten hat. Als Nachfolger von Anton Graber schlug der Kirchgemeinderat Andreas Meier vor, der in Südamerika aufgewachsen ist, ehe er als Zwölfjähriger mit seiner Familie nach Lotzwil kam, nach dem Gymnasium Theologie studierte – mit Bachelor-Abschluss der Middlesex University in London. Tätig war er in der Folge auch in Guinea, Kamerun und Tschad. Seit 2015 arbeitet er als Softwareentwickler. Andreas Meier ist verheiratet, hat drei Kinder im Alter von sieben, zehn und zwölf Jahren. Ein grosses Hobby ist die Musik, die er zusammen mit seiner Frau pflegt. Er spielt Klavier, seine Frau ist für den Gesang zuständig. Wandern ist ein weiteres Steckenpferd. Als Mitglied des SAC Huttwil geht er auf Hochtouren. Zudem ist er Imker.

Weil Franziska Güller nach sechs Jahren im Rat demissioniert hat, galt es auch hier, die Nachfolge zu regeln. Fündig wurden die Verantwortlichen bei Jeannette Tschanz, die in Lotzwil aufgewachsen ist und hier einen eigenen Coiffeursalon betreibt. Sie ist verheiratet. In Berührung mit der Kirchgemeinde Lotzwil kam sie durch den Besuch des Kirchlichen Unterrichts (KUW) ihres Sohnes Luca. Bei der Kirchgemeinde Lotzwil nützlich gemacht hat sich Jeannette Tschanz bereits beim Kirchenkaffee, beim Kirchenfest sowie beim Obst- und Mosttag. Die Wahl in den Kirchgemeinderat erfolgte – wie zuvor bereits bei Andreas Meier – einstimmig.

Klares Ja zum budgetierten Defizit

Finanzverwalterin Susanne Schenk präsentierte das Budget 2023, wies aber zuvor darauf hin, dass es zum heutigen Zeitpunkt mit dem aktuellen Weltgeschehen sehr schwierig sei, ein Budget zu erstellen. Dieses sieht bei unveränderter Kirchensteueranlage von 0,175 ein Defizit von 32‘900 Franken vor. Dies bei einem Aufwand von 548‘600 Franken und einem Ertrag von 515‘700 Franken. Die grössten „Brocken“ sind der Sach- und übrige Betriebsaufwand (185‘600 Franken) und der Personalaufwand (148‘250 Franken) bei den Aufwendungen und der Fiskalertrag (Steuern) mit 454‘000 Franken bei den Einnahmen. Susanne Schenk orientierte auch über den Finanzplan 2023 bis 2028. Dieser basiert auf der Annahme, dass die Sanierung der Kirche (Baubeginn 2022, Bauende 2023) 1,55 Millionen Franken kosten wird. Finanziert wird dieser Betrag einerseits aus dem Eigenkapital (550‘000 Franken), andererseits mit der Aufnahme einer Hypothek von 1 Million Franken. Bei einem Zinssatz von 1,96 Prozent fallen somit Hypothekarzinsen von jährlich 19‘600 Franken an. Die Abschreibung beträgt während 40 Jahren jährlich 38‘800 Franken. Hans Rudolf Zöllig wies die Versammelten darauf hin, dass sich der Kirchgemeinderat sehr wohl Gedanken mache, wie neue Einnahmen generiert werden könnten. „Wir wissen alle, dass es eine Entwicklung ist, dass dauernd Mitglieder austreten.“ Als mögliche zusätzliche Einnahmequelle sieht er freiwillige Beiträge für die Kirche. So beispielsweise durch einen Förderbeitrag, zumal solche Spenden von der Steuer abgesetzt werden können.

Einweihungsfeier im Februar 2023

Über den aktuellen Stand der Kirchensanierung informierte Anton Graber als Präsident der Baukommission – und illustrierte das Ganze mit ein paar Bildern. Seit der Versammlung im Mai 2022 sei viel gegangen. Der Holzboden und der Sandsteinboden wurden entfernt. Nach der Vorbereitungsphase wurden Gerüste eingebaut. Es ging nicht nur in der, sondern auch im Umfeld der Kirche los – etwa mit Gräben für die Fernheizung.  Betroffen war auch das Pfarrhaus (neue Heizzentrale für die Kirchgemeinde, Aussenzugang zum Keller). Die gesamte Bauphase sei von intensiven Diskussionen mit der Denkmalpflege begleitet gewesen. In der Kirche wurde eine Bodenheizung verlegt. Ebenfalls gibt es neu eine Wandheizung. Zurzeit befänden sich die Umbauarbeiten in der Endphase. Bis zur Einweihungsfeier im Februar 2023 erfolge noch der Feinschliff.

Adieu Organist Hannes Kuert

Seinen Jahresrückblick begann  Ratspräsident Hans Rudolf Zöllig mit dem Bauprojekt “Erneuerung Technik Kirche Lotzwil”, das den Rat seit 2018 beschäftigt. Im Zusammenhang mit diesem Projekt habe auch die Bildung einer Betriebskommission gestanden, welche den Betrieb und alle Aktivitäten im Kirchenzelt organisiert und koordiniert. Diese Kommission sei weiterhin gefordert – mit der Organisation der offiziellen Einweihung der umgebauten Kirche in Form einer Eröffnungswoche mit verschiedenen Aktivitäten. Zöllig gab seiner Freude über die neue Mitgliederdatei Ausdruck. Diese greife die Informationen direkt beim Kanton ab und liefere dauernd aktuelle Mitgliederdaten. Eine Schwierigkeit sei die Situation in Obersteckholz, weil Langenthal den Zugriff zu den diesbezüglichen Daten nicht erlaube. So müssten diese Daten nach wie vor von Hand erfasst und geändert werden. Deutlich bedienungsfreundlicher sei inzwischen die Homepage der Kirchgemeinde Lotzwil, sagte Hans Rudolf Zöllig, der diesbezüglich Sekretärin Sara Rickli und Pfarrer Matthias Baumann dankte. Hans Rudolf Zöllig: “Leider mussten wir die Demission von Hannes Kuert entgegennehmen. Nach 46 Jahren als Organist in der Kirche Lotzwil haben wir ihn an seinem letzten Einsatz am 9. Oktober 2023 verabschiedet.”

Wanderwoche in der Lenzerheide

Unter dem Traktandum “Verschiedenes” machte Ratspräsident Hans Rudolf Zöllig auf die “Wanderwoche 60+” vom 2. bis 7. Juli 2023 in der Lenzerheide aufmerksam – und eine Lotzwiler Senioren wollte Auskunft darüber, weshalb die Rütscheler und Steckholzer Seniorinnen und Senioren nicht mehr mit einem Car zur Weihnachtsfeier nach Lotzwil gefahren werden. Der Transport sei auch ohne Car sichergestellt, betonte Zöllig. Alle Interessierten würden mit Privatautos nach Lotzwil gefahren. Der Car sei in den vergangenen Jahren kaum mehr genutzt worden, sei aber jeweils ein sehr kostenintensiver Faktor der Seniorenfeier gewesen.